Bericht über den Vortrag von Felix Brunner an unserer Schule am 18.08.2020
Felix Brunner ist ein erstaunlicher junger Mann mit einem zerreißenden Schicksal.
Bereits in jungen Jahren brachten ihm seine Eltern das Bergsteigen bei. Nach und nach entwickelte er eine Faszination für die Extremsportart und begab sich immer öfter in die 5 Minuten entfernten Alpen. Dass dies ihm eines Tages zum Verhängnis wurde, konnte er damals noch nicht ahnen.
Als Klassenbester verließ er die Grundschule und ging in ein Gymnasium. Anfangs war er gut, doch ab der 8. Klasse verschlechterten sich seine Leistungen extrem, was dazu führte, dass er die 9. Klasse wiederholen musste. Mit einem mittelmäßigen Abschluss verließ er die Schule nach der 10. Klasse und beendete eine Lehre als Krankenpfleger. Am 17. Januar 2009 gingen er und zwei weitere Bergsteiger Eisklettern auf einem gefrorenen Wasserfall. Anfangs lief alles gut, doch beim Abstieg ereignete sich der Unfall, der den Rest seines Lebens veränderte. Er rutschte aus und fiel 30 Meter in die Tiefe. Er purzelte eine Schlucht hinunter, in der er sich mehrere Male überschlug. Die ganze Zeit über war er bei vollem Bewusstsein. Er merkte, wie es ihm warm im Unterleib wurde. Da er ehrenamtlich als Bergretter tätig war konnte er den Mitkletterern genaue Anweisungen geben über seine Rettung. Danach wurde er bewusstlos.
Es war Funkstille. Nach diesem Moment konnte er sich an nichts mehr erinnern und wachte 8 Monate, vollgepumpt mit Medikamenten im Krankenhaus auf.
Er war ins künstliche Koma versetzt worden, da es sehr kritisch um den erst Zwanzigjährigen stand. In diesem Zeitraum hatte er 70-75 Operationen erlebt und 400 Liter Blut erhalten.
Freunde und Familie halfen ihm bei der Rehabilitation. Ebenfalls besuchten ihn zahlreiche Psychologen, die nichts anderes taten als ihm Selbstmordgedanken anzudichten. Die er, wie er sagt nie hatte. Ganz im Gegenteil nach dem Unfall hat sich sein Leben sogar verbessert. Er hält Vorträge in Schulen und Firmen als Motivationscoach. Er teilt seine Geschichte um anderen zu zeigen, dass das Leben auch nach einer aussichtslosen Krise weitergeht und man niemals aufgeben sollte.
von Hiba, R10 a